Felix Ruckert
Felix ist Tänzer, Choreograf und Kurator. Er gestaltet Events, tritt auf, hält Vorträge und leitet Workshops – oft verbindet er sein Wissen aus dem Tanz mit einem einzigartigen Ansatz zu BDSM-Praktiken und bewusster Sexualität. Außerdem macht er gerne Musik.
Er begann als Tänzer und arbeitete mit verschiedenen renommierten Kompanien (Mathilde Monnier, Wuppertaler Tanztheater von Pina Bausch) bevor er begann sich auf Choreografie, konzeptuelle Arbeiten und choreographische Installationen zu konzentrieren. Zwischen 1993 und 2008 schuf er mehr als 30 abendfüllende Performances für seine Berliner Company. Einige davon tourten weltweit. Er beeinflusste die darstellenden Künste stark, indem er die Bühne auf die physischen Körper des Publikums ausdehnte und diesem damit eine aktive Rolle in seinen Performances verlieh. Seine experimentellen Tanzstücke, seine partizipativen Werke und seine Choreographien für Ballettkompanien machten ihn international bekannt als einen der vielseitigsten und innovativsten zeitgenössischen Choreographen.
Felix Hauptinteresse sind die unendlichen Möglichkeiten des menschlichen Körpers. Er studierte Ballett, modernen und zeitgenössischer Tanz, Improvisation, Feldenkrais, Pilates, Continuum Movement, Yoga, Chi Kung, Kinomichi, Kyudo, Tao Yoga, verschiedene Massagetechniken, Tantra, Kinbaku, Chor- und Solo-Gesang und vieles mehr. In den letzten zwanzig Jahren wurde er bekannt durch seine praktische und theoretische Erforschung des BDSM und die Untersuchung der Verbindungen zwischen BDSM-Techniken und künstlerischen Praktiken, wobei er eine Kunst der Berührung und eine Philosophie der sinnlichen Kommunikation entwickelte.
Von 2007 bis 2016 leitete er den Kunstort schwelle7 in Berlin. Eine Fusion aus Kinky Club, Tanzstudio, Theater und privatem Wohnzimmer. Eine dauerhafte Performance an der Schwelle zwischen Privatem und Publikum. schwelle7 produzierte auch zahlreiche Aufführungen und Workshops mit japanischen Bondage Meistern und spielte daher eine wichtige Rolle bei der Popularisierung von Kinbaku - dem japanischen Seil Bondage - in Europa. Eine Dokumentation über schwelle7, Violently Happy von Paola Calvo, wurde im Jahr 2017 veröffentlicht.
Seit 2004 leitet Felix das jährliche Festival xplore in Berlin und kuratiert seine internationalen Ableger mit 28 Ausgaben in bisher sieben Ländern. Seit 2012 leitet er auch EURIX - The European Rigger&Model Exchange, ein halbjährliches Festival in Berlin, das sich der Entwicklung von Seilfesselung als Kunstform widmet.
Im Oktober 2020 eröffnete Felix einen neuen Standort in Berlin am Holzmarkt 25, dem IKSK – Institut für Körperforschung und sexuelle Kultur.
Jana Scherle
Jana schloss aufgrund jugendlicher Orientierungslosigkeit in den 1980er Jahren eine Ausbildung zur Buchhalterin in Mecklenburg ab, entschied sich später für ein Studium an der FU Berlin und arbeitet heute als systemische Familientherapeutin. Sie lebt seit 30 Jahren in Berlin und interessiert sich vor allem für die postmoderne Ausgestaltung von Loyalität und emotionaler Bindung in alternativen Beziehungsformen wie Polyamorie, Patchwork und anderen Formen selbstgewählter Familienstrukturen.
Sie engagiert sich seit 2010 ehrenamtlich im gemeinnützigen Verein Compagnie Felix Ruckert Berlin e.V. und hat 2018 ihren langjährigen Vorgänger Delta im Bereich Vereinsbuchhaltung und Finanzen abgelöst. Bei der diesjährigen xplore ist sie für die Registrierung der Teilnehmende, die Abrechnung und die Leitung des Insecurity Teams verantwortlich.
Anna Lysee
Anna arbeitet seit 2007 im pädagogischen Bereich in sozialen Einrichtungen, mit besonderem Schwerpunkt in stationären Wohneinrichtungen. Seit 2018 studiert sie zudem Psychologie an der HU Berlin und hat Weiterbildungen in integrativer Traumatherapie und Sexualtherapie absolviert. Ihr besonderes Interesse gilt der Entwicklung und Aufrechterhaltung traumainformierter Spieldynamiken und der Erforschung neurokognitiver, biologischer und psychologischer Einflüsse auf Machtdynamiken und Rollenspiele.
Anna ist seit 2015 freiberuflich in den Bereichen Körperarbeit, japanische Seilkunst und Sexualerziehung tätig. Seit 2016 ist sie kontinuierlich in die Organisation der European Rigger and Model Exchange (EURIX) und in die Organisation des Instituts für Körperforschung und Sexualkultur involviert (IKSK) seit 2021. Bei der diesjährigen xplore ist sie für die unterschiedlichen Bereiche der praktischen Umsetzung des Festivals verantwortlich.